Sexualität

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Zu Thema Sexualität gibt es einen Bestseller des Autors David Schnarch mit dem schönen Titel: die Psychologie der sexuellen Leidenschaft. In diesem Buch beschreibt er die häufigen Missverständnisse, die in einer Partnerschaft eine lebendige Sexualität erschweren und behindern: Dass man eigene, ungewöhnliche Fantasien und Wünsche unter! drü ckt und versucht, die Bedürfnisse und Wünsche des Partners zu erspüren und zu erfüllen. Das sind klassische Aspekte des Symbiosethemas, - Überanpassung, Abspaltung des Eigenen - und den Lesern dieses Newsletters bestens vertraut. Interessant ist, wie er im Gespräch mit den Partnern diese Zusammenhänge auf seine Weise erklärt - ohne die Begriffe Grenze, eigener Raum, Abgrenzung und Abgrenzungsverbot zu verwenden. Sein zentraler Begriff ist die Differenzierung. Damit meint er die Fähigkeit, immer deutlicher den Unterschied zwischen sich und dem anderen wahrzunehmen, auszuhalten und auszusprechen - ohne das zu bewerten. Unterschied wird jetzt nicht als etwas Trennendes gesehen (typisches Missverständnis in eine symbiotisch geprägten Beziehung), sondern im Gegenteil, als etwas Authentisches, welches den Partner für für anderen anziehend macht, als Mensch, aber auch als sexueller Partner.

Mein Eindruck: genau dieser Prozess der Differenzierung wird durch die Strategie der Systemischen Selbst-Integration ermöglicht, und zwar sehr effektiv. In einer „autonomen", d.h. erwachsenen Partnerschaft gibt es die gesunde Distanz, jeder ist bei sich, zeigt sich als der, der er wirklich ist und wird dadurch attraktiv - nicht für alle aber für einige, und das sind die „interessanten" Partner-Kandidaten. Wenn diese gegenseitige Anziehung bei beiden Partnern besteht, - oder durch die Symbioselösung wieder geweckt wird - dann ist das eine gesunde Grundlage für eine stabile Partnerschaft. Und diese gegenseitige Anziehung betrifft dann auch Erotik und Sexualität. Das bestätigen die Rückmeldungen zahlreicher Seminarteilnehmer. (Ero Langlotz: Newsletter Juli 2013 III)