Sich durch die Brille des Anderen sehen

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Manche, die sich nicht so gut abgrenzen können, werden durch eine negative, abwertende oder missachtende Äusserung des Gegenübers tief verletzt und können diese Verletzung nicht so schnell abschütteln. So als würden sie dieser abwertenden Äusserung ohne Schutzfilter den eigenen Raum zu Verfügung stellen. Oder als könnten sie nun nicht anders, als sich selbst „durch die Brille" des Gegenübers sehen, als steckten sie in ihm drin, seien mehr mit ihm identifiziert als mit ihrem eige! nen Selb st, das seine Würde und Selbstachtung hat.

Beim Aufstellen zeigt sich meist, dass die Betroffenen mehr im Raum des anderen sind als im eigenen Raum. Da ist das bewusste Aussteigen und zurückgeben der (fremden) abwertenden Äusserung schon hilfreich. Manchmal gelingt das nicht. Die Betroffenen können sich noch nicht mit ihrem Selbst identifizieren,so als liege ein Makel auf ihm.

Manchmal hilft dann die Intervention: kann es sein, dass du dich noch durch die Brille des Anderen siehst, der dich so abgewertet hat? Dann leg doch mal symbolisch diese Brille ab und schau auf dein Selbst mit deinen eigenen Augen! Diese einfache Intervention ändert oft schlagartig das Bild und die Betroffenen können sich nun mit ihrem unschuldigen Selbst verbinden - statt mit den negativen Äusserungen des Anderen. (Ero Langlotz: Newsletter Ostern 2013)