Kindliche Selbst
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Den Partner als "Babysitter" für das innere Kind missbrauchen
Zum Aufstellungsprozess gehört immer mehr auch die Annäherung an das erwachsene und besonders das kindliche Selbst. Diese beiden Selbstanteile wurden vielleicht in der Kindheit von den Bezugspersonen nicht so gemocht oder sogar abgelehnt. Das führt dann dazu, dass zum Beispiel eine Frau selber ihr kindliches Selbst "durch die Brille" ihrer Eltern sieht und sie ihrerseitsseits ablehnt, als wäre es unerwünscht oder falsch. Wenn sie in dieser Weise ihr "inneres Kind" ablehnt, dann richtet sie später ihre ganze Fürsorge auf Partner und Kinder. Die Kinder "ertrinken" vielleicht in Mutterliebe - und das innere Kind wird vernachlässigt, sitzt bildlich gesprochen im Keller bei trockenem Brot und Wasser. Und unausgesprochen erwartet sie vielleicht vom Partner, dass er sich um ihr "inneres Kind" kümmert - aber das geht immer schief. Es muss schief g! ehen, un d offen gesagt: es ist ja auch nicht ganz fair, den Partner als Babysitter für das innere Kind zu benutzen. Der Partner ist schliesslich für Anderes da. Und dann heisst es, dem inneren Kind zu versprechen: ab heute vertraue ich dich nicht mehr "fremden" Leuten, ab heute kümmere ich mich persönlich um dich! Ab heute bist DU die Nummer 1! Ich mache dich zur Chefsache! Dann gelingt die Verbindung mit dem inneren Kind, der Partner und die Kinder verlassen den inneren eigenen Raum, zu ihnen kann nun die gesunde Distanz entstehen, die sich für alle Beteiligten heilsam auswirkt. (Ero Langlotz, NewsAugust 2014 II)