Desorientierung
Desorientierung
Viele wissen gar nicht, was sie eigentlich selber wollen, trauen nicht ihrer eigenen Wahrnehmung – und orientieren sich notgedrungen an den Überzeugungen oder Ratschlägen, der Eltern, der Nachbarn, des Kollegen, der Ehefrau, der Vorgesetzten, der „Expert! en&ldquo ; – oder eines Therapeuten. Oder ist es umgekehrt, weil sie sich so sehr nach anderen orientieren, trauen sie sich selber nicht, wissen sie gar nicht mehr, was sie selber wollen? Oder stimmt beides, vielleicht im Sinne eines sich selbst verstärkenden Teufelskreises?
Jedenfalls können sie nicht genau zwischen eigenem und fremden unterscheiden, beides ist miteinander vermischt. Vermischung heisst auf lateinisch „CONFUSIO“. Ist es nicht bemerkenswert, dass die lateinische Sprache diese beiden Bedeutungen mit einander verbindet? „Confusus“ bedeutet „vermischt“, aber auch „verwirrt“, „desorientiert“, „konfus“!
Die Verwirrung, die Desorientierung meiner Klienten konfrontiert mich täglich neu mit den Fragen:
- Woher kommt eigentlich Orientierung?
- Wie entsteht Desorientierung?
- Gibt es eine Gesetzmässigkeit von Desorientierung?
- Wem nützt Desorientierung?
- Wie kann ich Betroffene dabei unterstützen, sich aus dieser Desorientierung zu befreien?
- Und die entscheidende Frage: Gibt es so etwas wie einen eigenen inneren Kompass? (Ero Langlotz: Newsletter FEBRUAR 2014 I)