Burnout
BURNOUT und Identifizierung mit dem „Spirit" der Firma
Eine 45-jährige Frau ist in ein Burnout geraten. Sie ist sehr qualifiziert und in einer leitenden Position. In der Firma gibt es heftige Konflikte. Sie macht es zu ihrem persönlichen Anliegen, dafür Lösungen zu finden. Dabei hat sie sich selbst grenzenlos überfordert. In der Aufstellung stelle ich neben den Repräsentanten für die Firma das „Selbst" der Firma, anders gesagt den „Spirit" der Firma oder das Ideal der Firma. Am Platz des „Spirit" der Firma, aber auch am Platz der Firma selber fühlt sie sich zuständig und so richtig gut, so als sei das Teil ihrer Identität. Sie strahlt überglücklich. Ein Gefühl, wichtig und bedeutsam zu sein. Ihre Selbstanteile stehen weit entfernt, ohne Verbindung. Für diese Illusion war sie bereit, auf ihr Eigenstes zu verzichten und ihre ganze Kraft einzusetzen bis zur Erschöpfung.
Bei der Lösung ergab sich, dass sie ihr erwachsenes Selbst gar nicht kannte, es war sozusagen noch „originalverpackt". Sie hatte das überforderte und traumatisierte innere Kind, das schon früh erwachsen und vernünftig sein musste, mit dem erwachsenen Selbst „verwechselt". Auch mit ihrem kindlichen Selbst hatte sie keine Verbindung. Es war für eine sehr aufwühlende Erfahrung, sich mit diesen Selbstanteilen zu verbinden und gegenüber der Firma abzugrenzen. (Ero Langlotz; Newsletter MÄRZ 2014)