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Aber: bei hartnäckigen Erkrankungen lohnt es sich, nachzuschauen, ob die Krankheit den Klienten im Griff hat - oder nicht vielleicht umgekehrt!|Ero Langlotz: Newsletter April 2013 II}}
 
Aber: bei hartnäckigen Erkrankungen lohnt es sich, nachzuschauen, ob die Krankheit den Klienten im Griff hat - oder nicht vielleicht umgekehrt!|Ero Langlotz: Newsletter April 2013 II}}
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Version vom 28. September 2014, 11:58 Uhr

"Das Leben ist vorbei, ohne dass ich gelebt habe", sagte eine an Krebs erkrankte Klientin. Monika S., während der Therapie. Wie viele Menschen, die lebensgefährlich erkranken, beschäftigte sie sich mit Grundfragen ihres Lebens. Wie habe ich gelebt? Was habe ich nicht gelebt? Wenn die Selbstverständlichkeit des Lebens in Frage gestellt ist, treten solche Fragen in den Vordergrund, die sonst am Rande der Aufmerksamkeit bleiben.... Es gibt Studien, die zeigen, dass viele Menschen nach Krebserkrankungen höhere Lebensqualität fühlen als vorher. Sie sind zumeist dem ungelebten Leben begegnet, haben sich damit auseinandergesetzt und Wege zu mehr Lebendigkeit gefunden. ... Immer enthält das ungelebte Leben Aspekte der Lebendigkeit, die gelebt werden wollen und erleben werden können. (Udo Baer: Wenn Worte alleine nicht reichen, S. 51)

Krebs als „Ersatz" für fehlende Abgrenzung?

Toni, eine 65 jährige Frau erkrankte vor 9 Jahren an Unterleibskrebs. Ein Schock. Sie machte eine Chemotherapie, änderte ihr Leben, bekam viel Unterstützung von Freunden. Vor! 3 Jahre n ein Rezidiv, wieder Chemo, wieder ein Impuls, bewusster ihr Leben zu leben, ein Leben mit Krebs (!?). Jetzt wieder ein Rezidiv, durch die Chemo ging es zurück, aber es ist nicht weg.

Ich sage ihr, dass es merkwürdigerweise bisweilen eine Identifikation mit einer Erkrankung gibt, die dazu führt, dass man mit seinem freien Selbst, „das sich auch ohne Krebs vollständig fühlt" gar nicht mehr verbunden sein kann! Das könnten wir überprüfen und gegebenenfalls lösen. Krebs-Heilung könne ich nicht versprechen, aber eine Stärkung der Selbstheilungskräfte!

Sie stellt den Krebs-Repräsentanten hinter sich (!), ihre Selbstanteile einige Meter neben sich. Der Krebs(Repräsentant) fühlt sehr viel Liebe und Fürsorge für Toni!

Ich finde das befremdlich, Toni gar nicht: „der Krebs hat mir geholfen, mich gegenüber den Erwartungen und Einflüssen meiner Familie zu schützen!"

Tatsächlich fühlt sie sich im Raum des Krebs zuhause, wie geschützt!

Als ihr bewußt wurde, dass sie dadurch die Verbindung zu ihrem freien Selbst verloren hatte, „das sich auch ohne Krebs vollständig fühlt", konnte sie aussteigen und sich wieder mit ihren Selbstanteilen verbinden. Die Vorstellung, sich gegenüber dem Krebs abzugrenzen, war zunächst gegen ihr Gefühl, schien ihr aber dann doch logisch. Und bei jedem Abgrenzungmanöver bekam sie mehr Farbe ins Gesicht, die Augen leuchteten. Ihre Selbstanteile - die sich wie abgestellt gefühlt hatten - bekamen wieder Interesse. Der Repräsentant des Krebs fühlte sich immer weniger wichtig. Am Schluß bedankte sie sich beim Krebs, für dass Gute, was sie durch diese Erfahrungen erle! ben konn te, liess den Krebs zurück und ging mit ihren Selbstanteilen 7 Schritte in einen neuen Lebensabschnitt.

Kommentar: überflüssig!

Aber: bei hartnäckigen Erkrankungen lohnt es sich, nachzuschauen, ob die Krankheit den Klienten im Griff hat - oder nicht vielleicht umgekehrt! (Ero Langlotz: Newsletter April 2013 II)