Still-Problematik im Frühwochenbett
Eine 39-jährige Schwangere bekommt ihr 1.Kind, einen Sohn, 3 Wochen vor dem Entbindungstermin mit einem zarten Geburtsgewicht von 2700g. Trotz des großen Wunsches der Mutter das Baby zu stillen, geht das Kind nicht an die Brust. Das Baby verliert weiterhin Gewicht und wiegt am 6. Tag nach der Geburt 2440g.
.... Am 15. Tag nach der Geburt war die junge Mama verzweifelt und sehr weinerlich. Ihr Schmerz äußerte sie mit folgendem Satz: „Ich möchte mein Baby voll stillen und ich weiß nicht, wie das gehen soll?" Bis dahin ging das Baby immer noch kein einziges mal an die Brust und wurde ausschließlich mit abgepumpten Muttermilch ernährt. Die weinerliche Wöchnerin war inzwischen verzweifelt und war an den Punkt gekommen, ihr Kind abzustillen.
In einem intensiven Gespräch mit ihr haben wir beschlossen, dass sie sich Hilfe von Ihren Angehörigen holt, damit sie mehr zum Schlaf kommt. Dass sie auch ihren Partner bittet, sich ein bisschen mehr Zeit für sie und das Baby zu nehmen, um ihr etwas mehr zur Seite zu stehen und sie noch etwas mehr zu entlasten.
Das nächste große Thema tauchte mit ihrem Vater auf. Er lebt alleine in einem gemeinsamen Haus und wird teilweise von der Wöchnerin versorgt. Die Beziehung zum alten Vater ist belastet und sehr angespannt.
Ich schlage der Wöchnerin eine systemische Aufstellung vor. Sie ist damit direkt einverstanden und ich fange mit der Aufstellungsarbeit an. (Ero Langlotz: Newsletter April 2013 II)