Multiplizität
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Version vom 16. November 2014, 22:07 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
Abfragen der Multiplizität
Dann wir danach gefragt, wie der Klient es von sich findet, wie er sich selbst dabei bewertet und wie er dabei mit sich umgeht, wenn er das gewünschte Ergebnis noch nicht erreicht hat und noch immer das Problem so belastend erlebt (Fokussierung auf bisherige Selbst-Bewertungen und Lösungsversuche im Umgang mit sich selbst). Dies ergibt meist viele wichtige Informationen darüber, wie das Problemmuster aufrechterhalten wird und schafft gleichzeitig die Voraussetzungen für den Aufbau von Dissoziations-Interventionen. Denn die erfragten Prozesse bilden innere Interaktionen ab (z.B. innere Dialoge, innere Kämpfe). (GS in GBK 90f)
Wie finden Sie das von sich, wie bewerten sie sich selbst dabei, wenn das gewünschte Ergebnis noch nicht erreich ist?
Einführung in die Multiplizität
Aus der Art, wie Sie mit sich umgehen, wie Sie mit sich reden, kann man ableiten, dass es da in Ihnen mehrere Seiten gibt, die in der Auseinandersetzung mit der Krise (beziehungsweise mit dem jeweiligen Thema) aufeinander einwirken. Wenn ich Ihnen gerecht werden will und das will ich, dürfte ich nicht mehr sagen, Sie sind so verzweifelt, gestresst (etc.), sondern eine Seite von Ihnen ist dies. Denn es gibt ja auch eine andere Seite, die das z.B. vorwurfsvoll, drängend (etc.) kommentiert und das hat Auswirkungen. (GS in GBK 91)
Auswirkungen der Multiplizität
Nun wird dazu eingeladen, die verschiedenen Auswirkungen der Beschreibungen zu vergleichen…
- a) Die bisher übliche Beschreibung: "Ich bin so ratlos, ich habe Angst, aber ich sollte doch ..." (alles wird dabei hineinbeschrieben in den "Ich-Container", Schmidt 2009) und
- b) die seitenspezifische Beschreibung: "Eine Seite von mir hat Angst ..., nicht ich als ganzer Mensch, denn es gibt auch noch andere Seiten, z.B. die, welche mir Druck oder Vorwürfe macht, aber auch das ist eine Seite, nicht ich als ganzer Mensch ..."